Tobias Leuker Angelo Poliziano Beiträge zur Altertumskunde Herausgegeben von Michael Erler, Ernst Heitsch, Ludwig Koenen, Reinhold Merkelbach, Clemens Zintzen Band 98 m B. G. Teubner Stuttgart und Leipzig Angelo Poliziano Dichter, Redner, Stratege Eine Analyse der Fabula di Orpheo und ausgewählter lateinischer Werke des Florentiner Humanisten Von Tobias Leuker B. G. Teubner Stuttgart und Leipzig 1997 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Leuker, Tobias: Angelo Poliziano: Dichter, Redner, Stratege; ein Analyse der Fabula di Orpheo und ausgewähler lateinischer Werke des Florentiner Humanisten / von Tobias Leuker. - Stuttgart; Leipzig: Teubner, 1997 (Beiträge zur Altertumskunde; Bd. 98) Zugl.: Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 1996 ISBN 3-519-07647-0 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts- gesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © B. G. Teubner Stuttgart 1997 Printed in Germany Druck und Bindung: Röck, Weinsberg Meinen Eltern Die vorliegende Studie wurde im Juli 1996 als italianistische Dissertation an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg eingereicht. Mit Fachkunde und Aufgeschlossenheit betreut wurde sie von Prof. Dr. Frank-Rutger Hausmann, dem ich meinen besonderen Dank aussprechen möchte. Mein Interesse für den italienischen Humanismus wurde von Dr. Giuliana Crevatin (Scuola Normale Superiore, Pisa) geweckt und von Prof. Dr. Peter Godman (Tübingen) nachhaltig unterstützt. Auch ihnen weiß ich mich zu Dank verpflichtet. Für Anregung und Kritik danke ich weiterhin Prof. Dr. Brigitte Schlieben-Lange (Tübingen) und Prof. Dr. Achim Aurnhammer (Freiburg). Technische Hilfe gewährten mir mit großer Zuvorkommenheit Monika Claus, Eva Rohr, Roland Haidl und Volker Wittenauer. Über meine gesamte Studienzeit hin hat mich die Studienstiftung des deutschen Volkes unterstützt, zuletzt mit einem zweijährigen Promotionsstipendium. In meinen Tübinger und Pisaner Jahren erhielt ich überdies Begabtenförderung durch den Freistaat Bayern. Ich hoffe, die Erwartungen der genannten Institutionen nicht enttäuscht zu haben, und spreche auch ihnen meinen herzlichen Dank aus. INHALTSVERZEICHNIS 1. Einführung 1 2. Zorniger Appell an "Herkules" - Epigrammaton latinorum XXIX 14 2.1. Hercules Florentinus 15 2.2. Der Mäzen in der Pflicht 25 3. Unternehmen Epiktet 28 3.1. Kaineus, Epiktet und Lorenzo - Von der heimlichen malizia leuchtender Rhetorik 29 3.2. Die Polemik mit Bartolomeo Scala 30 3.3. Gellius-Rezeption als eigentlicher Anlaß für Polizianos Übersetzung des Enchiridion 33 3.4. Alberti als Wegbereiter von Polizianos Maskenspiel? 36 3.5. Polizianos Verhalten gegenüber den Maximen des Enchiridion 40 4. Der Orfeo-Coup 41 4.1. Die Fabula di Orpheo 41 4.2. Eine alte Datierung für eine neue Lektüre 41 4.3. Orpheus und die "Barbaren" am Hof zu Mantua 48 4.4. Der Orfeo als Maschine wider die Melancholie 52 4.5. Petrarcas Episteln und weitere Modelle der Lettern α Carlo Canale 67 4.5.1. Florentiner Morde und ihre Auswirkungen 84 4.5.2. Der Weg zur Forma teatrale 1 88 4.6. Zusammenfassung unserer 0//<?o-Rekonstruktion 95 5. Lektüre der Sylva in Scabiem 96 5.1. Vorbilder und Vorform 96 5.2. Svlva in Scabiem: Zur Wiederbelebung eines Gedichttyps 107 5.3. Die Abwandlung der deprecatio senectutis in den Scafc/es-Dichtungen Polizianos 113 5.4. Ovid, Poliziano und ihre untreuen Freude 116 5.5. Petrarca, Poliziano und ihre "Ärzte" 117 5.6. Deifizierungen 122 5.7. Anhang: Prudentius-Rezeption in der Sylva in Scabiem und im Epicedion inAlbieram 126 6. Polizianos Sylvae und die literarischen Debatten des Humanismus 134 6.1. Von Ranglisten: Valla, Vegio und Poliziano 134 6.2. Poliziano und die Schriften Leonardo Brunis 137 6.3. Zwei Vorbilder für Poliziano: Ion und Crassus 140 6.4. Spuren humanistischer "Furor-Schriften" in den Nutricia 143 6.5. Furor und ars in einem Porträt des Lukrez 149 6.6. Poliziano als "Florentinischer Kallimachos" 152 6.7. Ruditas vs. Feinschliff: Über den Fortschritt in der Dichtkunst 154 χ 7. Nutricia 160 7.1. Das Proömium 160 7.2. Aufstieg und Fall der Poesie 165 7.3. Maternus als Neuplatoniker oder Kein Platz für Träume 168 7.4. Vorstadien, Struktur und Aufnahmekriterien von Polizianos poetarum historia 172 7.5. Aemulatio unter Dichtern in ausgewählten Katalogen der Nutricia 177 7.5.1. Horaz und Poliziano: Zwei Bienen im Wettstreit 177 7.5.2. Kallimachos und sein wahrer römischer Nachfolger 179 7.6. Mascula Sappho 183 7.7. Poetische Kabinettstückchen 186 7.8. Die aemulatio Petrarcas in den Nutricia 206 7.9. Philologie vs. Propaganda: Das Claudian-Porträt der Nutricia 213 7.10. Triumph des verschlagenen Epigonen - Lukan als alter ego Polizianos.... 219 7.10.1. Die Übermalung von Petrarcas Lukan-Bild 219 7.10.2. Künstlerische und biographische Affinitäten zwischen Lukan und Poli- ziano 226 7.10.3. Die lexikalische Gestaltung des Konflikts zwischen Nero und Lukan in den Nutricia 234 7.10.4. Von hesperischen Blitzen 239 7.10.5. Manifestation(en) des Stolzes 243 7.10.6. Rhamnusia und die Projekte des jungen Poliziano 244 7.10.7. Poliziano, Landino und Lorenzo (zu Nutricia 504f.) 244 7.10.8. Cosimo de' Medici zwischen Lukan und Poliziano 246 7.10.9. Lorenzo zwischen Nero und Apoll 248 7.10.10. Die sophistische Dimension von Lukans Verherrlichung 250 7.10.10.1. Petrarcas Glücksbuch und die iactantia Lukans 250 7.10.10.2. Das Sterben des Pompeius als angebliches Vorbild Lukans 252 7.10.10.3. Der Dichter als Fälscher 254 7.10.11. Heiteres "Sterben" 256 7.10.12. Blendende Beredsamkeit 258 8. Ambra - Implikationen einer Laus Homert 261 8.1. Strategische Anpassung: Poliziano und die traditionelle Homer-Exegese... 264 8.2. Als Sophist in der Nachfolge Homers: Poliziano und die Rhetorik der All- wissenheit 270 8.3. Spuren autobiographischer Stilisierung in der Ambra 274 9. Triumph der Eloquenz: Die Medea Ovidii, Cola di Rienzos Improvisa- tionen und Polizianos Fabula di Orpheo 282 10 Grammaticus, interpres, philosophus 288 11. Schlußwort 294 Verzeichnis der verwendeten Literatur 296