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Adam Ries PDF

118 Pages·1989·2.573 MB·German
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Wußing ·Adam Ries 1 Adam Ries (1492-1559) Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner Band 95 AdamRies Prof. Dr. sc. nat. Hans Wußing, Leipzig Mit 33 Abbildungen LEIPZIG Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1989 Herausgegeben von D. Goetz (Potsdam), I.Jahn (Berlin), H. Remane (Halle), E. Wächtler (Freiberg), H. Wußing (Leipzig) Verantwortlicher Herausgeber: E. Wächtler Wußing, Hans: Adam Ries I Hans Wußing. - 1. Aufl. - - 114 S. : 33 Abb. (Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner ; 95) NE:GT ISBN 978-3-322-00687-5 ISBN 978-3-663-14248-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-14248-5 ISSN 0232-3516 © Springer Fachmedien Wiesbaden 1989 Ursprünglich erschienen bei BSB B. G. Teubner Verlagsgesellschaft, Leipzig, 1989 !.Auflage VLN 294-375/57/89 · LSV 1008 Lektor: Hella Müller Betrieb der ausgezeichneten Qualitätsarbeit, III/18/97 Bestell-Nr. 6665200 00680 Widmung Dieses Büchlein über den bedeutenden Rechenmeister und Cos sisten Adam Ries sei den verdienstvollen Ries-Forschern Bruno Beriet (t). Fritz Deubner (t). Hildegard Deubner (t). Willy Roch (t). Walter Schellhas und Kurt Vogel (t) gewidmet. In uner müdlicher Arbeit haben sie Leben und Werk von Adam Ries er forscht, sein Lebensbild gezeichnet und seine Leistung populari siert. Getreu der Losung von Adam Ries haben sie viel Fleiß darauf verwandt, "etwas dem gemeynen mann nutzlieh in trugk zu geben". So erfüllten sie sein Vermächtnis. Frühjahr 1988 HansWußing Inhalt Einleitung 7 Lebensstationen 11 Traditionen 30 Die Rechenbücher 57 Studien zur Coß 80 Öffentliche Ämter 97 Ausklang 102 Chronologie 105 Literatur 106 Personenregister 112 Einleitung Es gibt historische Zufälle, die symbolhaften Charakter tragen. Im Jahre 1492 wurden am Fuße des erzgebirgischen Schreckensteins reiche Silbervorkommen entdeckt. Tausende von Menschen strömten auf das neuerliche "Berggeschrei" in diese Gegend. Die Silbergräbersiedlung erhielt schon vier Jahre danach das Stadt recht und wurde bald darauf in "Sanct Annaberg" umbenannt. Die heilige Johanna galt als Schutzpatronin der Bergleute. Im selben Jahre 1492 wurde Adam Ries geboren. Nach Jugend und Wanderjahren ließ er sich in jener Stadt Annaberg nieder, die, genau so alt wie er, zu einem Zentrum des europäischen Frühkapitalismus werden sollte und zugleich den Ruhm bean spruchen kann, die hauptsächliche Wirkungsstätte des "Rechen meisters des deutschen Volkes" gewesen zu sein. Und noch in einer anderen Weise ist das Jahr 1492 symbolträch tig. Der in spanischen Diensten stehende italienische Seefahrer Christoph Columbus betrat erstmals die Neue Welt, Amerika. Vervollkommnung und Verbreitung neuer, moderner Rechenme thoden, an denen Adam Ries maßgeblich beteiligt war, und die überaus rasche Ausdehnung des Weltmarktes im Gefolge der gro ßen geographischen Entdeckungen des 16. Jahrhunderts stellen nur verschiedene Aspekte eines durchgreifenden historischen Umbruchs dar, der bei einer raschen Entwicklung der Produktiv kräfte zur Entfaltung des Frühkapitalismus in Europa führte. Es war alles andere als eine friedliche Zeit, in der Adam Ries ge lebt und gewirkt hat. Die Geburt der neuen Gesellschaft vollzog sich in Kriegen und Revolutionen, in schweren geistigen Ausein andersetzungen, bei tiefen sozialen Widersprüchen. Im Schoße der sich zersetzenden europäischen Feudalgesellschaft begann sich eine neue Klasse, das Bürgertum, zu formieren. Nach bedeu tenden ökonomischen Erfolgen griff sie nun auch zur politischen Macht; zur Mitte des 16.Jahrhunderts, am Ende des Lebens von Adam Ries, siegte in den Niederlanden zum erstenmal eine früh bürgerliche Revolution. 7 Adam Ries sah und erlebte in seiner unmittelbaren Umgebung die Fehden der Feudalherren untereinander, die Erhebungen der Stadtbewohner und der Bauern, die Streiks der Bergleute. Er war Zeitgenosse des Großen Deutschen Bauemkrieges, der Reforma tion und der religiösen Auseinandersetzungen zwischen Katholi ken und Protestanten. Das äußere Bild der neuen Gesellschaft wurde nicht zuletzt ge prägt von einem glanzvollen Aufschwung des Handwerks und der Gewerbe, vom Aufblühen der Städte, von der Entfaltung der Kün ste und der Wissenschaft. Kirchen und Rathäuser der Renais- sancezeit ebenso wie die Schöpfungen der darstellenden Kunst entzücken und begeistern uns noch heute. Ein Blick auf einige Zeitgenossen von Adam Ries zeigt, in wel chem Maße damals auch im Bereich der Wissenschaften durch greifende Änderungen, hin zu einer modernen Wissenschaft, ein geleitet wurden. Als Adam Ries geboren wurde, war Nicolaus Copernicus 19 Jahre alt und studierte an der hochberühmten Uni versität Krakow. Noch zu Lebzeiten von Adam Ries, 1543, er schien das epochemachende Werk des Copernicus "De revolutio nibus orbium coelestium" (etwa: Über die Umläufe der Himmelskörper), mit dem die revolutionäre Wende in der Astro nomie vollzogen und das heliozentrische Weltbild aufgestellt wurde. Im seihen Jahre 1543 begründete der Niederländer An dreas Ve salius in einem wunderbar mit Holzschnitten illustrierten Werk "De humani corporis fabrica" (Über den Bau des menschli chen Körpers) die wissenschaftliche Anatomie. Ein Jahr nach Adam Ries wurde in der Schweiz Paracelsus geboren, der sich, ob wohl noch befangen in mystisch-abergläubischen Vorstellungen seiner Zeit, in Konfrontation zu den Medizinern an den Hohen Schulen bemühte, der Medizin eine auf Beobachtung und Experi ment beruhende neue Grundlage zu geben, der chemische Präpa rate als Medikamente einsetzte und der Alchimie eine neue, eine rationale theoretische Basis zu geben versuchte. Leonardo da Vinci war 40, Albrecht Dürer 14 Jahre alt, als Ries ge boren wurde. Über ihre großartigen Leistungen in der bildenden Kunst hinaus, die unvergänglicher Bestandteil der Weltkultur sind, standen sie in enger, aktiver Beziehung zur Mathematik und zur sich entfaltenden lngenieurkunst. Auch in der näheren Umgebung von Adam Ries, im Erzgebirge, 8 lebte und wirkte ein Zeitgenosse, der zu einem der großen Anre ger wissenschaftlich-technischen Fonschritts wurde, der Arzt und Humanist Georg Agricola. Im Jahre 1556 erschien das prachtvoll ausgestattete Werk "De re metallica", das, auf jahrzehntelangen Studien und enger Beziehung zur Praxis beruhend, in meisterhaf ter Weise den Bergbau wissenschaftlich beschrieb. Die vielen don enthaltenen Holzschnitte geben uns noch heute eine äußerst an schauliche Vorstellung der Arbeitsbedingungen in den Zentren des Bergbaus während der Mitte des 16.Jahrhundens und berüh ren damit einen großen Tätigkeitsbereich unseres Adam Ries. Adam Ries ordnet sich hinsichtlich seiner Leistungen als Popula risator des Rechnens, als Cossist und als Bergbaubeamter nach Be deutung und Folgewirkung in die Reihe der hervorragenden Per sönlichkeiten der Renaissancekultur des deutschen Sprachraumes ein. Die Erinnerung an Adam Ries als Rechenmeister hat sich im Bewußtsein der Menschen erhalten. So rufen wir Adam Ries und seine Rechenbücher als Kronzeugen für die Richtigkeit einer Be rechnung mit den Wonen: "das macht nach Adam Ries ... ". Ganz entsprechend berufen sich die Franzosen auf einen ihrer Rechenmeister mit dem Zitat: " ... d'apres Barreme". Dennoch: Obwohl Adam Ries geradezu sprichwörtlich berühmt ist, so ist doch relativ wenig über ihn und sein Wirken in der All gemeinheit bekannt. Diesem merkwürdigen Mißverhältnis zu be gegnen ist das Hauptanliegen dieses Bändchens. Darüberhinaus hat der Autor versucht, Adam Ries und seine mathematischen Leistungen in größere, allgemeine Zusammenhänge einzuordnen, um auf diesem historischen Hintergrund unseren Helden desto deutlicher hervortreten zu lassen. Der Autor hat sich in vielfältiger Weise auf freundliche Hilfe stüt zen dürfen, in der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Her ren Jörg Nicklaus und Peter Rochhaus vom Erzgebirgsmuseum in Annaberg-Buchholz, in der intensiven Beratung durch Frau Hella Müller von der BSB Teubner Verlagsgesellschaft bei der Gestal tung dieses Bändchens der Teubner-Biographien-Reihe, bei der kritischen Beratung und der Beschaffung von Quellenmaterial durch Prof. Dr. Menso Folkens (München) und insbesondere durch Prof. Dr. Wolfgang Kaunzner (Regensburg), der seit Jahr zehnten zur Frühgeschichte der Deutschen Coß forschend und publizierend hervorgetreten ist. Ein herzlicher Dank für Ergän- 9

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