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Offener Brief an Professor Dr. Otto Kraus zu seinem 75. Geburtstag und 50. Promotionsjubiläum PDF

2005·1.8 MB·German
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Diversa 37 Offener Briefan Professor Dr.Otto Kraus zu seinem 75.Geburtstag und 50.Promotionsjubiläum LieberHerr Kraus, als ich gebeten wurde, einen kleinen Beitrag anlässlich Ihrer diesjährigen Jubiläen zu schreiben, zögerte ich zunächst sehr, dieser Bitte zu ent- sprechen. Schließlich bin ich seit mehr als 15Jahrenwegvom Fenster der Taxonomie und Phylogenie der Arthropoden. Hier gibt es andere, die viel besser dazu berufen sind, Ihre Verdienste fürdieWissenschaft zu würdigen — und dies auch bereits getan haben. Rückblickend erinnere ichmichpersönlichabernachwievor sehrgernundmiteinemSchmunzeln Sofröhlichwaren Exkursionen mitOttoKraus an Otto Kraus, denUniversitätslehrer. Unseren ersten Kontakt hattenwir gleich in mei- auchdie FrankfurterLebensartnichtzukurz.Wir nem ersten Studiensemester an der Universität Hamburger Studenten lernten nicht nurviel über Hamburg,woichimSommer1971IhreAllgemeine das Saurierzeitalteroderdieeiszeitliche Faunader Zoologiebelegte.Ichlernteeinenhochengagierten MainzerSande.Wirerfuhrenauchdiedurchschla- Zoologen kennen, dessen Begeisterung für "sein" gendeWirkungvon zuviel FrankfurterÄppelwoi Facheinfachmitreißendwar.DerHörsaalwarim- -genossen bei Rippchen mit Kraut, Handkäs mit mer bis aufden letzten Platzbesetzt und die ges- MusikundSpottgedichteninFrankfurterMundart, tenreicheBeschreibungdesPisauramirabilis-8 das vorgetragenvon einem gewissen Otto Kraus! , sichseinerAngebetetenmiteinerPralinenschachtel in Form einerverpackten,toten Fliege nähert, hat WährendmeinerPromotionszeiterlebteicheinen wohldamals schon den Grundstockfürmein spä- Doktorvater,dersichstetsdieZeitnahm,Probleme teres Spinneninteresse gelegt. immerdannzudiskutieren,wenn sie auftraten. Er begann nicht erst bei Abgabe der Doktorarbeit, In diesen 70erJahren war es für uns Studierende Dingezuthematisierenundzuhinterfragen.Einen in Hamburg sehr schwer unsere Pflichtveranstal- RiesenschockhabenSiemireinmalallerdingsauch tungen zu absolvieren. Lange Wartezeiten für versetzt,wieichgestehenmuss.AlsichmeinenDis- PraktikaundExkursionenwarenanderTagesord- sertationsentwurfnachIhrerDurchsichtzurücker- nung. Nur mit viel Glück bekam man im 5. oder hielt, strotzte dieser nur so von Anmerkungen in 6. Semester einen Platz fiir eine erste Exkursion. typisch energischer Kraus'scher Handschrift. Ich DiesemFrustwirktenSieentgegen,indemSieVer- waramBodenzerstört.Schließlichhältmansichals anstaltungenanboten,fiirdieeskeine Scheinegab angehender"Dr.rer.nat."füreinziemlichschlaues unddielautPrüfungsordnungnichtvorgeschrieben Bürschchen (oder Frauchen). Da halfen im ersten waren. Hierhattejedereine Chance dabeizu sein, Augenblickauchkeinenochsobeschwichtigenden selbst im ersten Semester. Geradezu legendär ist Worte, dies seien wohlgemeinte Anregungen und bis heute der RufIhrer sog. Frankfurt-Exkursion, Vorschläge, die man nichtunbedingtübernehmen dieinIhrefrüherenWirkungskreise,das Sencken- müsse.Alsichdannabertapferdiehandschriftlichen berg-Museum,denZooFrankfurtunddas Natur- Kommentare sichtete, musste ich feststellen, dass historische Museum in Mainz, führte. Dabei kam ich mich in meinen Formulierungenin derTatoft . 38 Diversa nichtklarodersogarmehrdeutigausgedrückthatte, möchteichIhnenaufdiesemWegeganzpersönlich Überlegungen undTheorien nichtkonsequentbis und auchimNamenvielerweitererArachnologen zum Ende durchdacht hatte. Wer hat schon im gratulieren. Sie sind einMensch mitvielen Ecken Studiumgelernt,Inhalte klarzu strukturierenund und Kanten,vielleichthaben Sie auch mehrdavon zu formulieren! Auch diese Hilfestellungzeichnet als manch anderer. Sie sind aber immer offen ge- einengutenUniversitätslehrer aus. blieben fürDiskussionen und haben die Meinung andererrespektiert,wasichhoffentlicherfolgreich NachmeinerStudienzeitwechselteich1986inden von Ihnen gelernt habe. Ich wünsche Ihnen für internationalenArtenschutz,zunächstnachFrank- die kommenden Jahre noch viel Schaffenskraft furtunddannnachBonn.TrotzderEntfernungin undweiterhinviel Freude an der Erforschung der räumlicher und inhaltlicher Sicht - meine Spin- Taxonomie und PhylogenievonArthropoden! nentaxonomie blieb leider aufder Strecke - sind wir bis heute in persönlichem Kontakt geblieben. Bonn, im November2005 SiehabenindiesemJahrIhren75.Geburtstagund IhrSOjähriges Promotionsjubiläum gefeiert. Dazu Tagungsberichtzum 22.Europäischen Arachnologen-Kongress in Blagoevgrad Zum diesjährigen „Europäischen Kolloquien der Christo Deltshevbegann schliesslich das offizielle Arachnologie” (EAC) lud Christo Deltshev nach Tagungsprogramm Blagoevgrad in Bulgarien ein. Dochwo liegt Bla- Über 100 Tagungsteilnehmerinnen und -teil- goevgrad? Google wusste nach 0,09 Sekunden nehmerversammeltensichtäglichimVortragssaal, Bescheid: Die Stadt hat etwa 80000 Einwohner um sich insgesamt 50 Vorträge aus 13 Sektionen und liegt im Süden von Bulgarien, etwa 100 km anzuhören und etwa 30 Posterzu diskutieren. Die südlich von Sofia. Sie gehört zu den in Bulgarien vier Hauptredner haben uns über die Erfassung wirtschaftlichaufstrebendenStädten,diemitihrer vonUmweltveränderungen(Jean-PierreMaelfait), malerischen Altstadt und den historischen Ther- neuen Ideen über den Ursprung der Arachniden malbädern auch fürTouristenvielzubieten hat. (JasonDunlop),die SystematikundEvolutionder Am Sonntag kamen wir zusammen mit Kol- Nephilidae (MatjazKuntner) undüberSpeziation leginnen und Kollegen aus Deutschland, Belgien, und Diversifikation auf den Kanarischen Inseln Österreich, Englandund Schweden gegen Mittag (Carles Ribera) informiert. Dazu kamen Vorträge in Sofia an. Leider musstenwirbeim Auschecken zu verschiedenen Themenblöcken wie Ökologie, feststellen, dass unser Gepäck zum Teil nicht vor Verhalten, Physiologie, Paläontologie, Evolution, Ortwar.Wir Hessen unsjedoch von dieser Gege- Taxonomie, Biogeographie und Faunistik. benheit nicht aus der Ruhe bringen und genossen AmFreitag,demfünftenundletzenTagwurden nach derabenteuerlichenTaxifahrt nach Blagoev- dannschliesslichdiebestenPosterundVorträgevon grad die ersten EindrückevomTagungsort. Studenten prämiert. Sandra Öberg wurde für ihr Am nächstenMorgenbeganndieTagungander Poster über den Einfluss von Spinnen und Cara- Amerikanischen Universität. Bereits am Eingang biden aufBlattlauspopulationen inWinterweizen warersichtlich,waseineamerikanischeUniversität ausgezeichnet und Nuria Macias-Hernandez für voneinereinheimischenUniunterscheidet;eswa- ihrenVortragübermolekulareSystematikundEvo- renderMetaHdetektorunddieFlaggeamEingang. lution der Gattung Dysdera aufden Kanarischen Wirwurden mitWarnleuchtenund Sirenen emp- Inseln. fangenundwarendeshalbsehrüberrascht,dasswir Doch nicht nur die Vorträge selbst waren von trotzdemmiteinemfreundlichenLächelnbegrüsst Interesse, sondern auch das Rahmenprogramm wurden. Nach dem sehr herzlichen Empfang von Hess keineWünsche offen. Eswurden Führungen

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