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Interaktion, Identität, Präsentation: Kleine Einführung in interpretative Theorien der Soziologie PDF

210 Pages·1998·3.867 MB·German
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Heinz Abels Interaktion, Identität, Präsentation Hagener Studientexte zur Soziologie Band 1 Herausgeber: Heinz Abels, Werner Fuchs-Heinritz Wieland Jäger, Uwe Schimank Heinz Abels Interaktion, Identität, Präsentation Kleine Einführung in interpretative Theorien der Soziologie Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Alle Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 1998 UrsprOnglich erschienen bei Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden, 1998.. Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrecht lich geschutzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Gren zen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulăssig und strafbar. Das gilt insbesondere fur Vervielfăltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. http://www.westdeutschervlg.de Hochste inhaltliche und technische Qualităt unserer Produkte ist unser ZieI. Bei der Produktion und Verbreitung unserer Bucher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf săurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ge druckt. Die EinschweiB-folie besteht aus Polyăthylen und damit aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schad stoffe freisetzen. Umschlaggestaltung: Horst Dieter Burkle, Darmstadt ISBN 978-3-531-13183-2 ISBN 978-3-322-93559-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-93559-5 Inhalt Vorwort 9 1. George Herbert Mead -eine Einführung 1.1 Geistiger Hintergrund: Pragmatismus und Behaviorismus 11 1.2 Zeichen, Gesten und signifikante Symbole 16 1.3 Rollenübernahme 21 1.4 Identität -sich selbst mit den Augen der anderen sehen 24 1.5 play und game 27 1.6 I und Me - impulsives Ich und reflektiertes Ich 33 1.7 Würdigung und Kritik 37 1.8 Mead und die interpretative Soziologie 39 Literatur 40 2. Herbert Blumer -Symbolischer Interaktionismus 2.1 Die Definition der Situation 43 2.2 Drei Prämissen über Bedeutungen, Interaktion und 46 Interpretation 2.3 Die Beschaffenheit der menschlichen Gesellschaft 48 2.4 Die Beschaffenheit sozialer Interaktion 49 2.5 Die Beschaffenheit von Objekten 50 2.6 Der Mensch als ein handelnder Organismus 51 2.7 Die Beschaffenheit menschlichen Handeins 52 2.8 Die Verkettung von Handlungen 54 2.9 Zusammenfassung 58 Literatur 58 3. Alfred Schütz und die Grundlegung der phänome- nologischen Soziologie 3.1 Biographie von Alfred Schütz 59 3.2 Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt 61 3.3 Phänomenologie und Lebenswelt 64 3.4 Konstitution und Konstruktion von Welt 66 3.5 Strukturen der Lebenswelt 70 3.6 Die Lebenswelt der natürlichen Einstellung 72 3.6.1 Typisierungen 74 3.6.2 Idealisierungen 77 3.7 Die soziale Struktur der Lebenswelt 80 3.8 Zeitstruktur und Sinnstruktur des Handeins 82 3.9 Der Anspruch der phänomenologischen Soziologie 84 Literatur 85 4. Berger und Luckmann: Die gesellschaftliche Kon- struktion der Wirklichkeit 4.1 Ein Titel wird erklärt 87 4.2 Das Wissen um die Wirklichkeit 91 4.3 Die Institutionalisierung sozialer Ordnung 98 4.3.1 Institutionalisierung 98 4.3.2 Legitimierung 103 4.3.3 Gesellschaftliche Ordnung 106 4.4 Subjektive Wirklichkeit und Identität 107 Literatur 113 5. Ethnomethodologie -über Methoden des HandeIns im Alltag 5.1 Ethnomethodologie -eine erste Definition 115 5.2 Die gemeinsame Sprache und die Unterstellung 118 von Rationalität 5.3 Gründe, weshalb wir im Alltag glauben, uns zu verstehen 119 5.3.1 Die Typenhaftigkeit der Lebenswelt 119 5.3.2 Idealisierung der Kontinuität und Wiederholbarkeit 122 5.3.3 Die Vertauschbarkeit der Standpunkte 123 5.3.4 Dinge, die jeder weiß 125 5.4 Der zweifelsfreie Alltag 127 5.5 Der Entwurf praktischer Theorien im Alltag 129 5.5.1 Die dokumentarische Methode der Interpretation 131 5.5.2 Das Problem der Indexikalität 133 5.5.3 Die Vagheit der Sprache 137 5.5.4 Konstitutive und freiwillige Regeln 141 5.5.5 Praktische Erklärungen -Methoden der Normalisierung 142 5.6 Soziologie: happening oder praktische Verunsicherung? 150 Literatur 151 6. Erving Goffman: Techniken der Präsentation 6.1 Der Soziologe der Massengesellschaft 156 6.2 Was tut Goffman, wie tut er es? -Perspektiven- 160 verschiebung 6.3 Die Gefährdung des Individuums 166 6.3.1 On cooling the mark out (1952) 168 6.3.2 Techniken der Imagepflege (1955) 169 6.3.3 Asyle (1961) 169 6.3.4 Rollendistanz (1961) 170 6.3.5 Stigma (1963) 171 6.3.6 Das Individuum im öffentlichen Austausch (1971) 172 6.3.7 Rahmenanalyse (1974) 172 6.3.8 The interaction order (1982) 174 6.4 The presentation of self in everyday life - 175 Wir alle spielen Theater 6.4.1 Der Glaube an die eigene Rolle 177 6.4.2 Fassade 178 6.4.3 Dramatische Gestaltung 180 6.4.4 Idealisierung 182 6.4.5 Ausdruckskontrolle 184 6.4.6 Rollendistanz 186 6.4.7 Unwahre Darstellungen 189 6.4.8 Mystifikation 191 6.4.9 Dichtung und Wahrheit 192 6.5 Identität -phantom normalcy, phantom uniqueness 195 6.6 Würdigung 197 Literatur 198 Gesamtliteraturverzeichnis 203 Über den Autor 211 Vorwort 9 Vorwort Die vorliegende Schrift versteht sich als Studientext. Sie ist das Ergebnis einer Vorlesung, die ich im Frühjahr 1997 im Rahmen des europäischen Projektes zur "Erneuerung der Sozialwissenschaften an der Staatsuniversität in St. Petersburg", für das auf deutscher Seite die Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld verantwort lich zeichnet, gehalten habe. Die Einladung, an diesem Projekt mit zuarbeiten, war eine interessante Herausforderung. Nach einem frü heren Zyklus zur "Kritischen Theorie" (1995) wurde ich diesmal von Dr. Nikolai Golovin gebeten, im Rahmen seiner Vorlesung über so ziologische Theorien einen Beitrag zu "phänomenologischen Theo rien" zu liefern. In ersten Gesprächen wurde ausgemacht, daß ich den interpretativen Aspekt stärker herausstelle. Das erklärt die Aus wahl unter dem Titel "Interaktion, Identität, Präsentation". Durch die Einladung, an einer laufenden Vorlesung an einer rus sischen Universität teilzunehmen, waren einige Rahmenbedingun gen gesetzt, die bei der Behandlung der Themen zu berücksichtigen waren. So standen nur sechs Doppelstunden zur Verfügung. Das erklärt den Umfang dieses Buches. Die Vorlesung wurde in deut scher Sprache gehalten und wurde von Nikolai Golovin abschnitts weise oder auch Satz für Satz frei übersetzt. Das machte es erfor derlich, den deutschen Text möglichst kurz und klar zu formulieren. Hinzu kam, daß die interpretative Soziologie für die Studierenden Neuland war. Ich konnte also nichts voraussetzen. Das erklärt die Sprache. Bis heute ist auch so gut wie nichts von den behandelten Theorien ins Russische übersetzt. Da außerdem ein Ziel der ge samten Vorlesung war, mit möglichst vielen modernen Theorien der Soziologie bekannt zu machen, mußte auch ich mich darauf kon zentrieren, durch meinen Beitrag Interesse zu wecken, sich irgend wann einmal selbst ausführlich mit diesen Theorien zu befassen. Deshalb habe ich versucht, in Grundfragen einzuführen (Mead, Schütz, Ethnomethodologie) und Neugier auf bestimmte Schwer punkte in dieser komplexen Diskussion zu wecken. Letzteres habe ich versucht, indem ich zu dem Gründungsdokument des Symboli schen Interaktionismus von Blumer eine Lesehilfe gegeben und ein 10 Vorwort zentrales Werk der phänomenologischen Soziologie, "Die gesell schaftliche Konstruktion der Wirklichkeit", gewissermaßen zusam mengefaßt habe.1 Der Beitrag zu Goffman war schließlich so ange legt, daß er einen Überblick über das Gesamtwerk bot, die Methode verdeutlichte und dann das wohl bekannteste Werk von ihm, "Wir alle spielen Theater", unter dem dramaturg ischen Aspekt vorstellte. Die vielen Reaktionen der Studenten nach den Veranstaltungen haben mir gezeigt, daß das, was ich mit diesen sechs Vorlesungen erreichen wollte, erreicht wurde. Diese Erfahrung hat mich bewogen, die Vorlesungen einem breiteren Publikum vorzustellen. Sie wollen neugierig machen auf bestimmte Theorien der Soziologie, an man chen Stellen auch vielleicht etwas Sicherheit geben, ehe man sich selbst an komplizierte Fragen heranwagt. Eine - erträgliche - Gefahr, auf die mich freundliche Kollegen aufmerksam gemacht haben, liegt bei dieser Einführung darin, daß manche Leserin sich jetzt die Lektü re der Originalbeiträge sparen zu können glaubt. Davor möchte ich warnen. Denn erstens handelt es sich wirklich nur um Einführungen und manchmal sogar noch in ausgewählte Bereiche umfangreicher Theorien; und zweitens handelt es sich immer um Lesarten, wie sie mir plausibel erscheinen. Diese Lesarten sind zwar wohl durchdacht, aber immerhin sind es Lesarten. Das heißt: man kann es auch an ders sehen, vielleicht nicht ganz anders, aber immerhin. Die ewige Jugendlichkeit der Soziologie erhält sich ja gerade dadurch, daß wir ihre Fragen immer neu stellen. Das fällt manchem Soziologen, der in der Gewißheit seiner theoretischen Klärung ruht, natürlich nicht ganz leicht. Aber am Anfang eines Studiums, wo man allem Neuen noch gleiche Aufmerksamkeit schenken darf, und am Ende, wo man seine Sicht der Dinge an einer Lesart zur Einführung noch einmal über prüfen kann, sollte einem das Versprechen von Max Weber Mut ma chen. Das will auch diese kleine Einführung. Heinz Abels, Hagen 6. Oktober 1997 Dieser Teil ist der einzige, der im nachhinein deutlich erweitert wurde. 1. George Herbert Mead -eine Einführung 11 1. George Herbert Mead -eine Einführung 1.1 Geistiger Hintergrund: Pragmatismus und Behaviorismus 1.2 Zeichen, Gesten und signifikante Symbole 1.3 Rollenübernahme 1.4 Identität - sich selbst mit den Augen der anderen sehen 1.5 play und game 1.6 I und Me -impulsives Ich und reflektiertes Ich 1.7 Würdigung und Kritik 1.8 Mead und die interpretative Soziologie Literatur 1.1 Geistiger Hintergrund: Pragmatismus und Behaviorismus George Herbert Mead wurde 1863 in den USA geboren. Er wächst in einem puritanischen Elternhaus auf und schreibt sich 1879 in einem theologischen College ein, das den Ideen der Sozial reform aufgeschlossen war und eine protestantische Sozialarbeit verfolgte.1 Nach einem glücklosen Versuch, als Lehrer auf dem Lande zu ar beiten, arbeitet er als Vermessungsingenieur bei einer Eisenbahn gesellschaft. Im Jahre 1887 schrieb er sich am Department of Philo sophy in Harvard ein und verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Hauslehrer der Kinder des Philosophen William James. Ende der 8Der Jahre war er in Deutschland. In Leipzig lernte er die Arbeiten des Psychologen Wilhelm Wundt kennen. In Berlin plante er eine Dissertation bei dem Philosophen Wilhelm Dilthey. Dieses Interesse an philosophischen und psychologischen Fragen hat Mead immer beibehalten, weshalb er bis zu seinem Tode immer einen Lehrstuhl für Philosophie und Psychologie innehatte. Im Jahre 1894 ging er vgl. zu den Daten der Biographie Wenzel (1990): George Herbert Mead zur Einführung, S. 17ft.

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