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Die Homilien zu Lukas in der Übersetzung des Hieronymus und die griechischen Reste der Homilien und des Lukas-Kommentars Band 9 PDF

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DIE GRIECHISCHEN CHRISTLICHEN SCHRIFTSTELLER DER ERSTEN JAHRHUNDERTE HERAUSGEGEBEN VON DER KOMMISSION FCR SPÄTANTIKE RELIGIONSGESCHICHTE DER DEUTSCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN ORIGENES NEUNTER BAND AKADEMIE-VERLAG • BERLIN 19 5 9 ORIGENES WERKE NEUNTER BAND DIE HOMILIEN ZU LUKAS IN DER ÜBERSETZUNG DES HIERONYMUS UND DIE GRIECHISCHEN RESTE DER HOMILIEN UND DES LUKAS-KOMMENTARS HERAUSGEGEBEN UND IN ZWEITER AUFLAGE NEU BEARBEITET IM AUFTRAGE DER KOMMISSION FOR SPÄTANTIKE RELIGIONSGESCHICHTE DER DEUTSCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN VON MAX RAUER AKADEMIE -VERLAG • BERLIN 19 5 9 IK DER REIHENFOLGE DES ERSCHEINENS BAND 49 (35) Erschienen im Akademie-Verlag GroBH., Berlin W 8. Mohrenstraße 39 E Lizenz-Nr. 202 100/218/59 Satz, Druck und Bindung: IV/2/14 - VEB Werkdruck Gräfenhainichen - 525 Bestell- und Verlags-Nr. 2031,9 2 Printed in Germany ES 7 M Inhaltsverzeichnis Vorwort VI Einleitung VII I. Die Lukas-Erklärungen des Origenes VII 1. Die Homilien VII a) Ihr Umfang; Anlaß, Zeit und Ort der Entstehung Vli b) Die Übersetzung des Hieronymus IX 2. Der Kommentar zu Lukas XIX II. Die Überlieferung XX A. Die Handschriften XX 1. Die lateinische Übersetzung XX 2. Die griechischen Fragmente XXXIV B. Die Editionen LX Verzeichnis der Quellen LXIII Zeichen und Sigel LXIV Text I I. Homilien zu Lukas 1 II. Fragmente zum Lukas-Evangelium 225 Register I. Verzeichnis der angeführten Handschriften 339 1. Handschriften für den lateinischen Text 339 2. Handschriften für den griechischen Text 339 II. Liste der in den Homilien und Fragmenten kommen- tierten Verse des Lukas-Evangeliums 342 III. Stellenregister 344 1. Altes Testament 344 2. Neues Testament 346 3. Nichtbiblische Schriften 349 IV. Namenregister 350 1. Lateinische Eigennamen 350 2. Griechische Eigennamen 352 3. Onomastikon 355 V. Wortregister 356 1. Lateinische Wörter 356 2. Griechische Wörter 378 Vorwort Mit Genugtuung begrüßt die Kommission für spätantike Religions- geschichte das Erscheinen dieser 2. Auflage der Homilien des Orígenes zum Lukasevangelium als das erste greifbare Resultat der in Gang befindlichen Neubearbeitung aller bisher erschienenen Orígenes-Bände. 28 Jahre sind seit dem Erscheinen der ersten Auflage verstrichen, an- gesichts dieses langen Zeitraumes ist es der Kommission eine besondere Freude, daß es Max Rauer vergönnt war, auch die Neubearbeitung zu besorgen. Denn um eine Neubearbeitung handelt es sich bei dem vor- liegenden Band, nicht nur um eine „2. Auflage", wie das Titelblatt traditionsgemäß mitteilt. Davon legt die Einleitung ebenso wie der Text, der gegenüber der 1. Auflage nicht unwesentlich gewachsen ist, Zeugnis ab. Nicht nur die Zahl der herangezogenen Handschriften ist größer geworden, auch in ihrer Bewertung hat sich manche Änderung ergeben, ebenso wie Fragmente aus den Katenen hinzugekommen sind, während andere als nicht zu Orígenes gehörig ausgeschieden werden mußten. Waren in der ersten Ausgabe in dem lateinischen Text auch griechische Fragmente aufgenommen, die nicht durch Hieronymus gedeckt waren, so sind diese jetzt dem zweiten Teil (S. 225ff.) zugewiesen. Der kritische Apparat hat manche Wandlung erfahren, kurz: es ist viel Arbeit aufgewandt worden, um diese Neu- edition nach Möglichkeit allen Fortschritten der Forschung in den seit der 1. Ausgabe verstrichenen 28 Jahren gerecht werden zu lassen. Besonderer Dank sei ausgesprochen den Herren L. Früchtel-Ansbach und J. Reuss-Regensburg, die die Korrekturbogen mitlasen und wert- volle Vorschläge zur Verbesserung machten. Den schwierigen Prozeß der Drucklegung unterstützte U. Treu, an der Bearbeitung der Register wirkte J. Dummer mit, beide Mitarbeiter der Kommission. Die Kommission für spätantike Religionsgeschichte Einleitung l. Die Lnkas-Erklärungen des Origenes 1. Die Homilien a) Ihr Umfang; Anlaß, Zeit und Ort der Entstehung Wie so viele andere Bücher der Heiligen Schrift hat Origenes auch das Lukas-Evangelium vor der christlichen Gemeinde fortlaufend in Homilien erklärt. Er kommt mehrmals selbst darauf zu sprechen. So macht er in seinem Johannes-Kommentar (XXXII, 2 [IV, 426, 5 ff.]) zu Joh. 13, 2 die Bemerkung: er ralg elg rO xarä Aovxäv ofiiXiatg awexgiva/xev aAXrjXaig räg nagaßoXag, xal ¿CrjTrjoafiev rl fiev arj/iaivei ro xarä räg fteiag ygacpäq ägiorov, ri de nagiorrjoiv ro xar' avrag devnvov, woraus hervorgeht, daß zu den Lukas-Homilien auch eine gehörte, die über Luk. 14, 16—24 handelte und Ausführungen über die Be- deutung von deatvov im Unterschied von ägiorov (Matth. 22, 1—14) enthielt. Vielleicht stammt das Fragment 68 S. 247, in dem ein solcher Vergleich vorkommt, aus dieser verlorenen Homilie. Im Matthäus-Kommentar (X, 261, 16ff.) findet sich tom. XIII, 29 mit der Bemerkung: ra de negl rcöv ¿xarov ngoßarcov £%eig elg rag xarä Aovxäv öfukiag1 der Hinweis auf eine (ebenfalls verlorene) Homilie zu Luk. 15, 4—7. Wahrscheinlich auf die uns erhaltene Homilie 34 be- zieht sich Origenes im Matthäus-Kommentar tom. XVI, 9 (X, 503,13ff.): "Oga roiwv, ei dvvaoai, fisfivrjfievog ribv rj/ilv vjtayogev&dvTatv elg rrp> ev rw xarä Aovxäv evayyeliw nagaßoXrjv rijv >äv&Q(07i0g rig xar¿ßaivev äjio 'IegovoaMjfi elg 'IeQi%d>, xal negieneae kr)aralg< xrX. Aus diesen Zitaten geht hervor, daß die Zahl der von Origenes gehaltenen und 1 Die alte lateinische Übersetzung ist ausführlicher: post hanc parabolam sequilur de ovibus centum et una ex eis errata panier et inventa. hanc sicut potuimus traetavimus, exponentes evangelium quod est secundum Lucam, quoniam et ille memor fuit parabolae huius. ne ergo repetere videamur, hic praelermittentes transmütimus ad expositionem evangelii secundum. Lucam omnem volentem cognoscere, quid senserimus in ista para- bola. P. Koetschau, der den griechischen Text an dieser Stelle ein „mageres und dazu falsches Exzerpt des Originals" nennt (bei E. Klostermann im Apparat), bemerkt mit Recht, daß der Lateiner offenbar an den Kommentar denkt (der aber erst in späterer Zeit entstanden ist), während der griechische Text die Homilien meine VIII Origenes in Lucam herausgegebenen Lukas-Homilien über die 39 Nummern der durch Hieronymus uns lateinisch überlieferten Sammlung hinausging. Sie zeigen weiter, daß wir es nicht mit Predigten zu tun haben, die etwa ohne Auftrag des Redners von Hörern tachygraphisch aufgezeichnet und dann veröffentlicht wurden1, sondern daß er selbst der Heraus- geber war, der sie geschrieben oder ediert hat, ob als Konzept oder nachher aus dem Gedächtnis, können wir nicht mehr sagen. Als wirk- lich von ihm gehaltene Sonntagspredigten bezeichnen sie uns die Hss der lateinischen Übersetzung mit der Bemerkung in der Überschrift: dictae in diebus dominicis. Das ist darum auffällig, weil Origenes nach dem Zeugnis des Sokrates2 die meisten seiner Predigten an Mitt- wochen und Freitagen gehalten hat. Wann und für welche Gemeinde diese Homilien gehalten wurden, ist nur mit Wahrscheinlichkeit zu bestimmen. Hieronymus zählt sie in seinem Briefe an Paula und Eustochium (2, 6) im Gegensatz zu den senectutis Stria zu den virilia, also den Werken, die Origenes im Mannesalter verfaßt hat. Immerhin müssen wir sie also zu den Früh- werken des großen Exegeten rechnen. Die Zitate in den Kommentaren zu Johannes (etwa Anfang der vierziger Jahre) und Matthäus (nach 244) geben uns einen terminus ante quem; sie sind aber sicher be- deutend früher anzusetzen. Freilich darf man den Vergleich des Hiero- nymus: Fateor itaque ... in his Origenem tractatibus quasi puerum talis ludere nicht so interpretieren, als hätte Origenes bereits als Knabe oder Jüngling diese Homilien gehalten. Nach Eusebius3 begann er erst in Caesarea (nach 216) in der Kirche zu predigen. Nach allgemeiner Ansicht wurden sie auch dort gehalten, und zwar entweder während des ersten Aufenthaltes (um 216) oder nach seiner endgültigen Nieder- lassung dort (etwa 231 oder später)4. Seine ersten Homilien waren sie nicht, denn in ihnen bezieht er sich auf solche zum ersten Korinther- 1 Wie Eusebius hist. eccl. VI 36, 1 (II 590, 13ff.) berichtet, gestattete Origenes erst von seinem 60. Lebensjahre an, daß Schnellschreiber seine Predigten nach- schrieben. — Vgl. auch Theod. Zahn, Die Predigten des 0. über das Evangelium des Lukas (Neue kirchl. Zeitschrift XXII, 1911, 253—268): sie sind (268) „von O. selbst, und zwar wahrscheinlich als Vorbereitung auf den mündlichen Vortrag der Predigt aufgezeichnet und später nach seinen eigenen Konzepten von ihm zusammen- gestellt und herausgegeben worden". Auch nach Ernst Rud. Redepenning, Origenes (1846), gehören sie „zu den von 0. selber aufgeschriebenen Homilien" (II 253). 2 Hist. eccl. V 22 (PG 67, 638 A 5f.). 3 Hist. eccl. VI 19, 16 (II 2, 564, 3ff.). 4 Euseb. hist. eccl. VI 19, 16 (II 2, 564, 4ff.); VI 23, 4 (II 2, 570, 10ff.); über sein Auditorium vgl. z. B. Horn. 7 (46, 6); Horn. 22 (135, 25); Horn. 23 (147, 7). Einleitung. I. Die Lukaserklärungen des Orígenes IX brief1, die seinen Hörern bekannt seien: memini, cum interpretarer illud, quod ad Corinthios scribiiur: ecclesiae Dei, quae est Corintki, cum ómnibus, qui invocará tum, dixisse me diversitatem esse ecclesiae et eorum, qui invocant nomen Domini (Horn. 17 [110, 6—9]). Selten nur bezieht sich Origenes in den Homilien auf außerbiblische Quellen. Einmal zitiert er Ignatius von Antiochien (Horn. 6; 34,25), ein andermal den Pastor des Hermas (Horn. 35; 197,18). öfters macht sich seine Kampfstellung gegen Marcion, Basilides und Valentin geltend (vgl. das Register)2; öfter nennt er die bekämpften Gegner nicht mit Namen. An einer Stelle (Horn. 34; 190,11) bezieht er sich bei einer Parabel-Erklärung auf einen älteren Exegeten: aiebat quídam de presbyteris, volens parabolam interpretan; er lehnt dessen Auslegung teilweise ab. Es ist interessant festzustellen, daß sich die fragliche Stelle auch im Ps-Titus-Kommentar anonym erhalten hat und sich gekürzt auch in dem lateinischen Kommentar wiederfindet, der dem Theophilus von Antiochien fälschlich zugeschrieben wird und auf alte griechische Quellen zurückgeht. Als Ganzes sind die Homilien im Urtext vollständig verloren ge- gangen. Vor kurzem wurde aber auf einem Papyrus3 des III. Jahr- hunderts ein griechisches Fragment entziffert, das sich als der Schluß der 35. Lukas-Homilie des Origenes erwies. Dies ist aber auch der einzige Rest einer Überlieferung der Homilien in der Urfassung4. Sonst sind wir auf die Katenen-Fragmente angewiesen, über die noch zu handeln ist. b) Die Übersetzung des Hieronymus Bei den griechischen Schriftstellern finden wir keine, bei den la- teinischen nur geringe Spuren einer Benutzung der Homilien. In- direkte Bezeugung verdanken wir dem Ambrosius von Mailand (339—397), der in seinem Kommentar zum Lukas-Evangelium (ver- faßt 388)5 starke Abhängigkeit von Origenes zeigt. Eine wörtliche oder auch nur inhaltliche Übereinstimmung eines griechischen Frag- mentes mit seinem Text kann unter Umständen daher als Echtheits- kriterium gewertet werden. 1 Von ihnen sind nur Katenenfragmente auf uns gekommen. 2 Ich verweise auf die Behandlung der Stellen über Marcion bei A. Hamack, Marcion: Das Evangelium vom fremden Gott (TU 45*) 1924. * Pap. 1 Univ. Bibl. Bologna, jetzt P Bon 12; vgl. Vigiliae Christianae 1948 II, 2 S. 109; 11,3 S. 161. 4 Den ersten Hinweis darauf gab E. Klostermann (TU 47,4) 1932. 6 Expositio Evangelii secundum Lucan (CSEL 32, 1902, 4). X Origenes in Lucam Auffallende Übereinstimmung mit Ausführungen unserer Homilien zeigt auch Augustinus (354—430) in seinen Quaestiones evan- geliorum. Es handelt sich um die allegorische Erklärung des Gleich- nisses vom barmherzigen Samaritan, die Origenes in seiner 34. Homilie bringt. Allerdings bezeichnet dieser selbst die Ausführungen, die bei Augustinus deutlich wiederkehren, als die Erklärungen eines „quidam de presbyteris" (190, 11), so daß Augustinus auch diese selbst gekannt haben kann. Die Cramerkatene hat dazu einen alten Text aufbewahrt, der sowohl dem Origenes als auch dem Augustinus möglicherweise als Quelle gedient hat1. Der Hauptzeuge für unsere Lukashomilien ist Hieronymus, der 39 von ihnen ins Lateinische übersetzte. Im liber de viris inlustribus cap. 135 führt er unter seinen eigenen Werken an: in Lucam homilias triginta novem2. Daß es sich hier um die von ihm gemachte Über- setzung von Origeneshomilien handelt, geht aus seinem Brief an Paula hervor, der den Katalog der Origenesschriften enthält. Dort zählt Hieronymus auf: in evangelium >xarä Aovxäv< omeliae XXXVilli. Dieselbe Angabe findet sich in dem Brief an Paula und Eustochium, der in den besten Handschriften der lateinischen Version unserer Ho- milien dem Text vorangesetzt ist; darin zeigt Hieronymus den Emp- fängerinnen an, daß er jetzt endlich dazugekommen sei, ihren Wunsch zu erfüllen und die Lukashomilien zu übersetzen: petistis, ut. . . saltem triginta et novem Adamantii nostri in Lucam omelias, sicut in graeco habentur, interpreter. Er hätte darum sogaj eine andere Arbeit unter- brochen, um ihnen entgegenzukommen (praetermisi paululiim Hebrai- carum Quaestionum libros, ut ad arbitrium vestrum . . . non mea, sed aliena dictarem). Daß dieser auch sonst interessante Brief echt ist, geht einwandfrei daraus hervor, daß Rufin von Aquileia, der literarische Gegner des Hieronymus, ihn größtenteils in seiner Apologia in Hiero- nymum zitiert3, um seine Angriffe auf den Kirchenvater dadurch zu stützen. Die Hebraicarum quaestionum libri, an denen Hieronymus gleichzeitig arbeitete, sind etwa 390 erschienen. So können wir als Entstehungszeit unserer Übersetzung die Jahre um 390 und als Ort Bethlehem ansetzen. Da im Eingangsbrief die Zahl 39 einstimmig überliefert ist (auch von den Hss, die nur 36 Homilien enthalten) und auch keine Hs existiert, die mehr enthält, so ist als sicher anzunehmen, daß Hiero- 1 Siehe S. IX. * PL 23, 717. — Das Buch erschien 392. 3 Apol. in Hier. (Invectivae in Hier.) II 27 a (PL 21, 606). Das Buch ist i. J. 400 entstanden (vgl. O. Bardenhewer a. a. O. III 556).

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