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Die Gesellschaftliche Verantwortung der Psychologen II: Die Diskussion in der Bundesrepublik Deutschland PDF

161 Pages·1982·8.127 MB·German
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PSYCHOLOGIE UND GESELLSCHAFT PSYCHOLOGIE UND GESELLSCHAFT Herausgegeben von Prof. Dr. Michael Stadler, Bremen BAND 15 DIE GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG DER PSYCHOLOGEN II DR. DIETRICH STEINKOPFF VERLAG DARMSTADT 1982 DIE GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG DER PSYCHOLOGEN II Die Diskussion in der Bundesrepublik Deutschland Herausgegeben von Dr. Falk Seeger, Bielefeld Prof. Dr. Michael Stadler, Bremen DR. DIETRICH STEINKOPFF VERLAG DARMSTADT 1982 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Die gesellschaftliche Verantwortung der Psychotogen. Darmstadt: Steinkopff 2. Die Diskussion in der Bundesrepublik Deutschland / hrsg. von Falk Seeger; Michael Stadler. - 1982. (Psychologie und Gesellschaft; Bd. 15) ISBN-13: 978-3-7985-0601-5 e-ISBN-13:978-3-642-72354-4 DOl: 10.1007/978-3-642-72354-4 NE: Seeger, Falk [Hrsg.l; GT Das Foto auf dem Umschlag stammt aus: Frans Masereel, Mein Stundenbuch (Frankfurt 1978) © 1982 by Dr. Dietrich Steinkopff Verlag GmbH & Co KG, Darmstadt Alle Rechte vorbehalten (insbesondere des Nachdruckes und der Ubersetzung). Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (durch Photokopie, Xerographie, Mikro film, unter Verwendung elektronischer Systeme oder anderer Reproduktionsverfahren) ohne schriftIiche Genehmigung des Verlages reproduziert werden. Bei Herstellung einzelner Vervielfiiltigungsstiicke des Werkes oder von Teilen davon ist nach § 54, Abs. 2 URG eine Vergiitung an den Verlag zu entrichten, iiber deren H5he der Verlag Auskunft erteilt. Umschlagentwurf: Ulrich Fleischer, Bamberg Gesamtherstellung: betz-druck gmbh, D-61 00 Darmstadt-Arheilgen Ziel und Inhalt der Reihe In der Reihe Psychologie und Gesellschaft sollen gesellschaftliche Aspekte psychologischer Probleme und psychologische Aspekte gesellschaftlicher Pro bleme behandelt werden. Die Reihe dient damit der Grundlagendiskussion in der Psychologie und ihrer Praxis. Die einzelnen Beitrage sollen uber ihren engen fach wissenschaftlich- methodologischen Begriindungszusammenhang hinaus die historisch-gesellschaftliche Genese des Problems, seine erkenntnis-und wissen schaftstheoretischen Voraussetzungen und die gesellschaftlichen Auswirkungen der Ergebnisse seiner Erforschung beriicksichtigen. Die in den einzelnen Banden behandeIten Probleme konnen sowohl der theoretischen aIs auch der praktisch psychologischen Tiitigkeit entstammen wie auch die Bedingungen dieser Tiitig keit selbst thematisieren. Die genannten Zieistellungen bedingen eine vorwiegend theoretische Orien tie rung dieser Reihe. Dabei soIl en in der Regel Theorien groBter Reichweite und Integrativitat wie die Handlungs-oder Tatigkeitstheorie und die Systemtheorie den allgemeinen Rahmen bilden. Empirische Arbeiten sollen jedoch nicht aus geschlossen sein, insbesondere wenn sie paradigmatischen Charakter fur die ge nannten Theorien besitzen oder wenn sie sich gemiiB den Zielen dieser Reihe mit den gesellschaftlichen Bedingungen wissenschaftlicher und praktischer psy chologischer Tatigkeit auseinandersetzen. Die Reihe Psychologie und Gesellschaft wendet sich an wissenschaftlich und an praktisch tatige Psychologen, Padagogen, Soziologen, SoziaIarbeiter und Therapeuten, aber auch an gesellschaftspolitisch aktive Burger, die auf der Suche nach wissenschaftlichen Grundlagen ihrer Arbeit sind. Studierende finden in den einzelnen Banden wesentliche Informationen, die in den herkommlichen groBen Lehrbuchern meist notgedrungen zu kurz kommen mussen. In der Reihe konnen monographische Darstellungen, kritische tlbersichten und Sammelbande, Studientexte und Reader erscheinen. Auf eine moglichst verstandliche Darstellung wird Wert gelegt. Prof. Dr. Michael Stadler Universitat Bremen Fachbereich 6, Psychologie BibIiothekstraBe D-2800 Bremen 33 v Inhalt Ziel und Inhalt der Reihe v Einleitung Falk Seeger und Michael Stadler. Der Arbeitspsychologe als Berater in der Auseinandersetzung urn eine sinnvolle Arbeit Walter Volpert ................................ . 4 1. Vorbemerkung: Die gesellschaftliche Verantwortung einer "Psychologie ohne Arbeit" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..... . S 2. Das Konzept einer "neuorientierten Arbeitswissenschaft" ...... . 6 3. Vertiefte Professionalitlit a1s Merkmal einer neuorientierten Arbeitswissenschaft. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 4. Ein Beispiel fUr das Ungeniigen mancher arbeitswissenschaftlicher Forschung ..................................... . 14 S. Die aktuellen Aufgaben einer neuorientierten Arbeitswissenschaft 18 Handlungsmoglichkeiten und -bedingungen fijr Psychologen bei Ma13nahmen zur Streipriivention Wolfgang Ho!ert und Eva Schmidt-Hieber .............. . 23 1. Stre~priivention als sozialwissenschaftliche Aufgabe. . . . . . . . . .. 24 2. Industrielle Arbeitsbedingungen und individuelle Voraussetzungen: bestimmende Momente von Be1astung. . . . . . . . . . .... " 2S 2.1 Auswirkungen industrieller Arbeitsbedingungen . . . . . . . . . . . .. 26 2.2 Be1astung und individueHe Voraussetzungen. . . . . . . . . . . . . . .. 27 3. Ansatzpunkte fiir Ma~nahmen zur Stre~prlivention . . . . . . . . . .. 28 3.1 Moglichkeiten persona1er Priivention. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 28 3.2 Moglichkeiten institutioneller Prlivention. . . . . . . . . . . . . . . . .. 29 3.2.1 Arbeitszeitverlinderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 29 3.2.2 Schaffung von Kommunikations-und Kooperationsmoglichkeiten. 30 3.2.3 Erweiterung des Dispositionsspielraums und Erhohung der Qualifikationsanforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 31 4. Hand1ungsprinzipien flir Stre~prlivention . . . . . . . . . . . . . . . . .. 33 4.1 Stre~prliventiotl mu~ vor aHem an den Arbeitsbedingungen ansetzen 34 4.2 Die Gesamtheit der Arbeitsbedingungen mu~ beriicksichtigt werden 34 VII 4.3 Der Interessengegensatz von Kapital und Arbeit mull> beriicksichtigt werden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 4.4 Strell>priivention ist nur gemeinsam mit den Betroffenen und ihrer Interessenvertretung moglich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Psychologische Forschung und Lehre: Warum und fiir wen? Reinhard Tausch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 37 1. Einfiihrung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ., 38 2. Bedeutsame Inhalte der Psychologischen Forschung. . . . 38 3. Hilfreiches und Beeintriichtigendes bei bedeutungsvoller F orschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 4. Bedeutsame Inhalte der Psychologischen Lehre. . . . . . . . . . . . .. 45 Psychosoziale Reformpraxis und Probleme einer parteilichen Forschung Heinrich Keupp. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 l. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 2. Natiirlich zum "Wohle der Menschheit" - oder Tastversuche zu einer professionellen Moralitiit. . . . . . . . . . . 51 3. Die Kosten und Defizite einer zu abstrakten Parteilichkeit. . . . . 56 4. Die gemeindepsychologische Perspektive a1s Versuch, den Bruch zwischen Psychologie als Profession und Wissenschaft und der Lebenswelt der Betroffenen zu reflektieren . . . . . . . . . . . . . . 59 4.1 Zur "externen" Geschichte der Gemeindepsychologie . . . . . . . .. 61 4.2 Merkma1e eines gemeindepsycho1ogischen Selbstverstiindnisses. . .. 63 5. Problemstellungen fiir eine bediirfnisorientierte Forschung in der psychosozialen Versorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .... , 66 5.1 Zwei falsch formulierte Alternativen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 66 5.1.1 Die Alternative quantitative versus qualitative Forschung ...... , 66 5.1.2 Die Alternative theorie - versus praxisbezogene F orschung ..... 67 5.2 Zum problematischen Verhiiltnis von Wissenschaft und Lebenswelten 67 5.3 Forschung in der "Dienstleistungsfunktion" gegeniiber der Reformpraxis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 69 Untersuchungen zum Energiekonsum als Aufgabe der Sozialpsychologie Rudolf Bergius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 1. Einleitung .................................. '. . . 73 2. Voriiberlegungen zu einem Verhaltensmodell und seinen sozial- psychologischen Parametern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 3. Voriiberlegungen zu verschiedenen Gruppen spezieller psycho1ogischer Parameter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 3.1 In die Zukunft erstreckte Zeitperspektive. . . . . . . . . . . . . . . . . 77 3.2 Einstellung und Verhalten gegeniiber dem Energieverbrauch . . . .. 77 3.3 Veriinderung des Lebensstils und Einschiitzung der Wirksamkeit von gezielten Mall>nahmen der Verhaltensmodifikation . . . . . . . .. 79 4. Schlull>bemerkungen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 80 5. Zusammenfassung ................................ , 81 VIII Soziales Engagement und psychologische Erkenntnis Hans Thomae . .............................. . 83 1. Die Norm der Anwendungsabstinenz .................... . 84 2. Menschliche Aggressivitat und soziales Engagement des Psycho1ogen 85 3. Sozialisationsforschung und soziales Engagement. ........... . 86 4. Die wissenschaftliche undsozia1e Prob1ematik des psycho1ogischen Sachverstandigen bei Gewalttatern ..................... . 88 tiber die grundsiitzliche Unflihigkeit des Wissenschaftsbetriebes, relevante Beitriige fiir eine praktikable Psychologie zu leisten Klaus G. Struck. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 1. Das "Theorie-Praxis-Problem" ist lediglich eine begriffliche Verschleierung des Wissenschaftsbetrieb-Praxis-Prob1ems. . . . . 92 2. Die Form der Modellbildung und Modelle ist in Wissenschaftsbetrieb und Praxis unterschiedlich. Die Irre1evanz der Beitrage des Wissen schaftsbetriebs ist eine Konsequenz daraus. . . . . . . . . . . . . . . .93 2.1 Forschung vs. Praxis ..................... ". . . . . . . . . .. 94 2.1.1 Die Auswahlkriterien fUr das im jeweiligen Modell Abzubildende sind in Forschung und Praxis unterschiedlich . . . . . . . . . . . . . . 94 2.1. 2 In F orschung und Praxis geht Zeit auf jeweils andere Weise in Modellbildung und Modelle ein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 2.2 Forscher vs. Praktiker. ............................. , 97 3. Der Wissenschaftsbetrieb beherrscht die Praxis. Das so konstituierte Verha1tnis belastet Forscher und Praktiker ................ , 98 4. Der Wissenschaftsbetrieb-Praxis-Widerspruch ist unter den gegen wartigen Bedingungen nicht aufzuheben; er reproduziert sich selbst 100 Zur Frage der RoUe der Versuchsperson im Experiment Josef Bittner . ............................. . 102 1. Vorwort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 2. RollenUbernahme. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 103 3. Einwande. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 104 4. Wissenschaft und Realitat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 106 5. Interesse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 108 6. Alternative. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... , 109 7. Schlu~ .................................. ". . . . . .. 110 Zum ethischen Dilemma des psychologischen Experimentierens Thea Herrmann. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 1. Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ., 113 2. Zur Rekonstruktion eines ethisch-methodologischen Dilemmas .. , 114 3. 1st die psychologische (Experimental-)Forschung eine irrationale Praxis? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 115 IX Entwurf eines Moralprinzips zur Generierung von Menschenbild annahmen in der Psychologie Norbert Groeben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 122 1. Explikation und BegrUndung des Moralprinzips. . . . . . . . . . . . .. 123 1.1 WidersprUchlichkeit und Selbstanwendung: Explikation des Prinzips 123 1.2 Rechtfertigung der Selbstanwendungs-Forschung: moralische Legitimation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 127 2. Anwendung des Moralprinzips in der psychologischen Theorie und Praxis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 133 2.1 Menschenbildannahmen............................. 133 2.2 Methodik: das Beispiel Tliuschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 134 2.3 Hypothesen und Gesetzmli~igkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 137 2.4 Technologien.................................... 140 3. Epilog: Offene Legitimationsprobleme .. . . . . . . . . . . . . . . . .. 141 Literaturverzeichnis . ................................. " 143 x Einleitung Es gibt keinen einheitlichen Gesichtspunkt, unter dem sich die in diesem Band ver sammelten Beitriige systematisieren und klassifizieren li~en. Mu~ es einen solchen Gesichtspunkt denn iiberhaupt geben? Jeder Versuch der Systematisierung, Klassi flzierung und Katalogisierung des Verantwortungsproblems scheint nicht nur des halb schwierig, weil sozusagen der Diskussionsstand noch nicht weit genug ist, son dem er erscheint schlicht unangemessen. Dies ist der Fall, weil-und in diesem Punkt sind nun alle Beitrage einheitlich - sich die Tatigkeit der Psychologen, sei sie nun Forschung oder praktische Tiitigkeit, nur hochst kiinstlich von dem Pro blem der Verantwortung trennen lii~t. Anders gesagt: Gesellschaftliche Verantwor tung ist untrennbar mit der alltiiglichen Tatigkeit verbunden, sie ist kein sonn oder feiertiigliches BemUhen, sondem ein Moment der nonnalen praktischen und theoretischen Tatigkeit. Insofem stellen die Beitriige in diesem Band verschiedene Modelle dar, wie individuelle Psychologen das Problem der Balance zwischen ge sellschaftlichen Bedingungen, wissenschaftlichen Moglichkeiten und personlichen Orientierungen losen. Dieser "Modellcharakter" der Diskussionsbeitriige ist unseres Erachtens kennzeichnend fUr das Problem der Verantwortung und begriindet zu gleich, warum Systematisierungsversuche hier nicht angebracht sfud. 1m folgenden wollen wir einige zentrale Komplexe der Verantwortungsdiskus sion benennen, die in nahezu allen Einzelbeitriigen thematisiert werden. Sie sollen als "advance organizer" dienen, der einen besseren Einstieg in die Diskussion er moglicht. Sie stellen keine Bewertung der Einzelbeitriige dar, was ja auch ihrem Modellcharakter nicht entsprechen und damit der Intention dieses Sammelbandes widersprechen wUrde. Fast alle Autoren dieses Bandes haben sich auch mit der Problematik des psycho logischen Experiments beschiiftigt. Die Verantwortung des experimentierenden Wissenschaftlers besteht zunachst nicht primar gegeniiber der Wissenschaft, sondem gegenUber den Menschen, die von den Ergebnissen der Wissenschaft betroffen sind. In der Formulierung von Herrmann, daft ich ein Experiment machen muft, es aber gleichzeitig nicht dar/, kommt ein grundlegender Widerspruch zum Ausdruck, der die Diskussion urn die Verantwortungsproblematik im psychologischen Experiment charakterisiert. Urn die Verantwortung der Psychologen geg€lniiber den von der An wendung der Psychologie Betroffenen klarer explizieren zu konnen, scheint es aber notig, die Verantwortungsproblematik auf den Gesamtkomplex wissenschaft licher Tatigkeit, die die wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung und die Anwen dung dieser Erkenntnisse einschlie~t, zu beziehen. Innerhalb dieses Zusammen hangs mu~ die DurchfUhrung eines Experiments zwar ethischen Minimalfor4erun gen gehorchen, dient aber primar einer Erkenntnisgewinnung, die erst in diesem Gesamtzusammenhang verantwortliche wissenschaftliche Tatigkeit in der Praxis ennoglicht. Hierbei sollte namlich u.E. die Tatsache im Auge behalten werden, d~ die Wissenschaft nicht der ad hoc-wsung von Proble1llen dient, sondem d~ es die Rolle der Wissenschaft und damit auch der Psychologie erfordert, zukiinftige Pro bleme zu antizipieren, urn (spiiter) aktuelle Probleme losen zu koimen. Das Pro blem, das bei dieser Diskussion des Verhiiltnisses von Experiment und Praxis ange sprochen ist, ist die Verpflichtung des Forschers, den Moglichkeiten wissenschaft-

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